VerverExport – Die grüne Drückerkolonne

Mit grossem Brimborium, suchend einen Vertreter für Ihre Blumenzwiebeln machte sich ein Herr Tjimen Verver auf in die Schweiz. Eine gross angelegte Anzeigenkampagne versprach einen gut dotierten Job, mit Grundgehalt , Verkaufsprovision und obendrein als Zuckerl noch ein Firmenfahrzeug. Zwei Tage lang wurde in einem Hotel in Basel eine Art Schaulaufen veranstaltet. Etliche Leute die sich auf diese Anstellung Hoffnung machten stellten sich ein, bzw. wurden einbestellt um darzulegen, wieso ausgerechnet sie für diesen Job am Besten geeignet sind.
In Begleitung eines Beraters genoss Herr Verver sichtlich seine Position um schliesslich nach den zwei Tagen seine Entscheidung zu treffen.

Betrug oder arglistige Täuschung?

Letzendlich war eine Person auserwählt den holländischen Blumenzwiebelbotschafter im Land der Kantone zu repräsentieren. Und was in der Anzeigenkampagne noch so durchaus erstrebenswert geklungen hatte war allerdings nichts anderes als Täuschungmannöver, wie sich bald herausstellen sollte. Von einer Festanstellung mit Fixgehalt auf Provisionsbasis war plötzlich keine Rede mehr, geschweige denn von einem Blumenzwiebelmobil. Das eigene Auto sollte es sein, natürlich auf eigene Kosten.

Überhaupt ist das das Stichwort: eigene Kosten.
Man könne den Vertrag nur auf Basis einer eigenen Agentur abschliessen hiess es sobald. Alle anfallenden Kosten wie Telefon, Porto, Benzinkosten und natürlich auch die aufgewendete Arbeitszeit sind selbst zu tragen. Untermalt von einem grosszügigen Angebot: man bekomme doch immerhin die Kataloge gestellt, man muss sie nicht selbst drucken. Wenn das mal nicht unter die Rubrik generös fällt. Und sogleich kam die Umsatzvorgabe: 100’000(!) Schweizer Franken für die erste Saison, ein Umsatz der in wenigen Monaten zu bewerkstelligen ist.

Die Schweizer haben doch Geld, da müssen wir ran

Nun begann die zweite Stufe. Man wurde quasi Mitglied einer „Drückerkolonne“. Permanente Anrufe aus der „Schaltzentrale“ in den Niederlanden. Waren die ersten Anrufe noch getarnt als vermeintlich gute Tipps, wurden die Tonlage mit der Zeit eine andere. Vorwürfe, wieso man noch keine Bestellungen getätigt hatte kamen immer häufiger. Zudem kam die Aufforderung potentielle Kunden quasi per Telefonterror „weichzuklopfen“. Als weiteres probates MIttel zur Kundengewinnung wurden unangemeldete Besuche bei den Kommunen angeraten. Callagent und Drücker in einer Person. Fachliche Qualifikation ? Nebensache.Der Glaube allein, bunte Bildchen im Katalog könnten über mangelnde fachliche Grundlagen hinwegtäuschen ist nicht aufgegangen.

Feldversuch zu Lasten Dritter

Ververexport hat mit einer aggressiven Expansionspolitik den Versuch unternommen in der Schweiz auf dem Blumenzwiebelmarkt Fuss zu fassen. Um dafür die Kosten gering zu halten, wurde mit grossen Versprechungen ( welche sich aber als unwahr erwiesen ) quasi ein Vermittler gesucht um die Kosten abzuwälzen. Da natürlich das Erreichen der vollkommen utopischen Umsatzvorgabe nicht gelang, wurde der Vertrag aufgekündigt. Nun offenbarte sich eine weitere Betrugsmasche: sämtliche neu gewonnene Kunden gingen in den Bestand von Ververexport über und wurden ohne Provosion zu zahlen abgewickelt. Obwohl eine Email des Besitzers Tjimen Verver vorlag und auch vertraglich geregelt war das bei Neukunden weiterhin die Provision bezahlt wird weigerte sich die Firma Ververexport die fälligen Zahlungen zu leisten. Das Ganze mit dem überheblichen Argument man möge doch Klage einreichen. Gerichtsstand Holland. Ausgang vorhersehbar.

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