Im Rahmen des Forschungsprojekts «VUNA» entwickelten Forschende das neue VUNA-Recyclingverfahren, mit dem wertvolle Nährstoffe aus Urin gewonnen und als Dünger genutzt werden können. Aus dem Projekt entstanden ist der Flüssigdünger Aurin.
Weniger Energie für Abwasser und Dünger
Abwasserreinigung verbraucht jede Menge Energie. Mit grossem Energieaufwand müssen etwa Stickstoff oder Medikamentenrückstände aus dem Abwasser entfernt werden. Die herkömmliche Produktion von Düngemitteln verlangt nach einem grossem Energieaufwand bei der Gewinnung von Stickstoff aus der Luft. Mit dem VUNA-Recyclingverfahren kann das Problem entschärft und Energie gespart werden, indem der Urin unverdünnt gesammelt und effizient aufbereitet wird.
100 Liter Flüssigdünger aus 1000 Litern Urin
Wichtigste Voraussetzung für diese Nährstoffrückgewinnung ist die getrennte Sammlung von Urin. Möglich machen das Trenntoiletten, die Urin und Fäkalien trennen, oder wasserlose Urinale. Die Herstellung des Düngers funktioniert in zwei Schritten: Ein biologischer Prozess stabilisiert den Urin, die Nährstoffe werden gebunden und der Urin verliert seinen schlechten Geruch. Ein Aktivkohle-Filter sorgt dafür, dass alle Medikamentenrückstände aus dem Urin entfernt werden. Die Flüssigkeit mit dem hohen Nährstoffgehalt wird eingedampft und ein hochwertiger Dünger entsteht.
Aurin als Endprodukt
Seit 2018 ist «Aurin» vom Bundesamt für Landwirtschaft neu auch zur Düngung von essbaren Pflanzen zugelassen. Seit Februar 2016 ist der «Aurin Recycling-Dünger» in Gebrauch. Der Flüssigdünger enthält alle für das Pflanzenwachstum nötigen Nährstoffe – z.B. Stickstoff, Phosphor und Kalium – und zahlreiche Spurenelemente wie Eisen, Zink oder Bor.
Aus dem VUNA-Projekt ist der Eawag-Spin-off Vuna GmbH entstanden: Die Vuna GmbH entwickelt Konzepte und Lösungen für Abwasser- und Wasseraufbereitung überall dort, wo unkonventionelle Modelle gefragt sind.
Zur Webseite
Erhältlich ist der Dünger in praktischen Halbliterflaschen mit Dosierbecher:
- am Empfang der Eawag in Dübendorf
- am Empfang der Empa in Dübendorf