Die marmorierte Baumwanze wurde 2004 das erste Mal in der Schweiz beobachtet. Seitdem wird die Entwicklung und Verbreitung dieses Schadinsektes kontinuierlich von Agroscope beobachtet. Vor allem mit dem Ziel, geeignete Strategien der Bekämpfung zu entwickeln. Der Stinkkäfer, wie sie im Volksmund genannt wird, ist in seinem Schadbild äusserst facettenreich.
Die Baumwanze verusacht Schäden über den gesamten Lebenszyklus einer Pflanze. Von der Blüte bis hin zur Frucht. Zudem ist nicht speziell kulturaffin. Das Schadinsekt befällt Obstbäume, Weinstöcke, Gemüse, Soja, Mais und Beeren. Man spricht von über 200 Kulturarten die befallen werden. Laut einem Bericht des Agroscope hatten Obst- und Gemüsebauern im Spätsommer 2012 erste Befallssymptome dieses Schädlings entdeckt. Ab 2015 wurden erste schwerwiegende Schäden im Tessin beobachtet und 2017 nördlich der Alpen in Zürcher Obstplantagen.
Bekämpfung
Befristete Ausnahmeverfügung
Um die Ausbreitung und damit weitere Ernteschäden abzuwenden, hat das Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) am 12.03.2020 eine befristete Ausnahmeverfügung für Pflanzenschutzmittel erteilt.
Die Verfügung mit Auflistung der zugelassenen Mittel und Beschränkungen kann hier als PDF angesehen werden: Allgemeinverfügungüber die Bewilligung eines Pflanzenschutzmittels in besonderen Fällen
In der Bewilligung heisst es zusätzlich: „Die Pflanzenschutzmittel wurden nicht unter Schweizer Praxisbedingungen gegen Halyomorpha halys getestet; die Wirksamkeit ist daher nicht garantiert.“.
Die aktuelle Verfügung ist befristet bis zum 31. Oktober 2020.
Die Marmorierte Baumwanze – Halyomorpha halys
Ein vom Agroscope im Jahre 2018 publiziertes Merkblatt erläutert aufschlussreich die Biologie und das Schadbild des Stinkkäfers. Bei Klick auf das Bild öffnet sich das Merkblatt in neuem Reiter.