Naturschutzvereine bekämpfen seit Jahrzehnten invasive Neophyten – Grossverteiler und Gärtnereien verkaufen sie

Aufruf von BirdLife

Kirschlorbeer im Wald
Kirschlorbeer im Wald Foto: BirdLife Schweiz

Seit Jahrzehnten kämpfen die Sektionen von BirdLife Schweiz sowie weitere Naturschutzorganisationen, Gemeinden, Kantone und Bund in mühsamer Arbeit und mit Einsatz von Steuergeldern gegen exotische invasive Pflanzen, welche die einheimische Artenvielfalt bedrängen. Gleichzeitig werden diese exotischen Pflanzen aber in Gartencentern angeboten und von Gärtnereien in grossem Stil gepflanzt. BirdLife Schweiz fordert, dass diese Absurdität aufhört.

Neophyten sind vom Menschen eingeführte oder eingeschleppte Pflanzenarten, die ursprünglich in Mitteleuropa nicht heimisch waren. Die meisten Neophyten sind für die Artenvielfalt kein Problem. Einige Arten aber – die sogenannten invasiven Neophyten – vermehren sich sehr stark und überwuchern in rasantem Tempo auch Flächen, die unter Naturschutz stehen. Dadurch bedrängen sie die teils seltenen und bedrohten einheimischen Arten, und die Artenvielfalt und Biodiversität geht zurück. Vögel verbreiten z.B. die Beeren der Kirschlorbeerpflanzen aus den Gärten in die Wälder, wo sich die Pflanze dann auf Kosten der einheimischen Arten rasant ausbreiten kann.

Mühsame Bekämpfungsarbeit

Seit Jahrzehnten kämpfen nicht nur die Sektionen von BirdLife Schweiz, sondern auch viele weitere Akteure mit unzähligen Feldeinsätzen unter mühsamer Handarbeit gegen invasive Neophyten. Damit soll verhindert werden, dass Goldruten, drüsiges Springkraut und Co. alles überwuchern und den Wert dieser Gebiete für die Artenvielfalt massiv reduzieren. Manche invasive Arten sind auch für die menschliche Gesundheit problematisch. Bund, Kantone und Gemeinden setzen viele Steuergelder für diesen Kampf ein.

Arten der schwarzen Liste stehen in den Gartencentern zum Verkauf

Es gibt für die Schweiz eine «Schwarze Liste» mit denjenigen invasiven Neophyten der Schweiz, die in den Bereichen Biodiversität, Gesundheit oder Ökonomie Schäden verursachen. Die Ausbreitung dieser Arten muss verhindert werden. Auf dieser Liste stehen Arten wie Buddleja, Kirschlorbeer oder Robinie – alles Arten, die in Gartencentern immer noch zum Verkauf stehen und von Gärtnereien verwendet werden. BirdLife Schweiz fordert vom Bund, dass weitere problematische Neophyten auf die Liste der verbotenen invasiven gebietsfremden Organismen gesetzt werden. Ausserdem appelliert die Naturschutzorganisation an alle Verkaufsstellen, die Pflanzenarten der Schwarzen Liste aus dem Sortiment zu nehmen. Auch kann sich jedermann vor einem Pflanzenkauf informieren, welche Arten problematisch sind und darauf verzichten.

Ausgewilderter Schmetterlingsstrauch
Foto: BirdLife Schweiz

Schwarze Liste der Neophyten in der Schweiz

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