Amerikas schönste Gärten

Biltmore Garden
Foto: Biltmore

Wenn Gartenliebhaber auf Reisen sind, lassen sie in der Regel keine Gelegenheit aus am Reiseort besonders sehenswerte Gärten zu besuchen. In unserer Rubrik Ausflugsziele stellen wir Ihnen jeweils die schönsten Gärten in verschiedenen Ländern vor. Beginnen wir unsere Reise in Amerika. Das dort alles etwas grösser ist, ist ja landläufige Meinung. Und das gilt auch für die Gärten.

Biltmore Garden
Foto: Biltmore

Biltmore, Asheville, North Carolina

Der Landschaftsarchitekt Frederick Law Olmsted, der Vordenker des New Yorkers Central Park, entwarf die Gärten und das Gelände, die dieses 250 Zimmer umfassende Vanderbilt-Anwesen einrahmen. Seine Vision beruht auf Biltmores kilometerlangen Waldpfaden, seiner sechs Hektar großen Ansammlung von Azaleen – die zu den größten ihrer Art in den Staaten gehört – und ihren formalen Arealen wie den geometrischen Blumenbeeten des Walled Gardens und den spiegelnden Pools des italienischen Gartens, überbordend mit Seerosen.

Beste Besuchszeit: Im April und Mai für die zahlreichen Azaleenblüten, von Juni bis September erscheinen die mehr als 200 Sorten des Rosengartens in Blüte.

Webseite: Biltmore Garden

Dumbarton Oaks
Foto: Dumbarton Oaks

Dumbarton Oaks, Washington, D.C.

Als Mildred Barnes Bliss und ihr Ehemann 1920 dieses Anwesen in Georgetown kauften, machten sie und die Landschaftsarchitektin Beatrix Farrand sich unverzüglich daran, das vernachlässigte Gelände des einundzwanzig Hektar großen Grundstücks neu zu gestalten. Ihre Bemühungen fanden Abschluss in einer Reihe von informellen und geschlossenen Gärten, die von italienischen, französischen und englischen Traditionen inspiriert sind. Die Resultat umfasst Buchsbaumskulpturen, die Anmut von Cherry Hill und die terrassenförmig angelegten Rosengärten. Und noch so vieles mehr.

Beste Besuchszeit: Im März für die wahre Blütenexplosion der Zierkirschen entlang von Cherry Hill und April für die aufkommende Tulpenblüte.

Webseite: Dumbarton Oaks

Lotusland
Foto: Lotusland

Lotusland, Montecito, Californien

Dieses 37 Hektar große Anwesen in einem Wohnviertel von Santa Barbara entspricht der Exzentrik und Laune seiner Gründerin, der in Polen geborenen Opernsängerin und Prominenten Madame Ganna Walska. Sechsmal verheiratet und geschieden mit ihren 96 Jahren war Walskas am längsten währende Liebesbeziehung die mit ihrem Garten. Immerhin. Ihr Garten vermochte sie glücklich zu machen. Sie verbrachte mehr als vier Jahrzehnte damit, eine exotische Sammlung zu kultivieren, die mehr als 170 Arten von Aloe, Hunderte von Euphorbien und ein Areal nur mit Pflanzen in Silber-und Blautönen. Zudem hat sie eine umfangreiche Sammlung von Palmfarnen zusammengetragen. Sie finanzierte den Palmfarn-Garten in den 1970er Jahren, indem sie ihre Schmucksammlung im Werte von einer Million Dollar versteigerte.

Beste Besuchszeit: Im Sommer, um die namensgebenden blühenden Lotusblumen des Gartens zu sehen und im April, Mai und Juni für die Rosenausstellung.

Webseite: Lotusland

Limahuli Garden-min
Foto: National Tropical Botanical Garden

Limahuli Garden, Kauai, Hawaii

An der schönen Küste der Garteninsel, umfasst diese tropische Fläche fast 1000 Hektar unberührten Waldes und Uferlebensraum. Besucher schlendern durch die Gärten am Fuß 600 m tiefen Tals, gewählt zum natürlichsten botanische Garten von der Amerikanischen Gartenbaugesellschaft. Seltene einheimische Farne, Kräuter und Palmen sind dort zu bestaunen. Kulturgeschichtlich bedeutende Pflanen wie Taro, Frangipani und Papaya inbegriffen.

Beste Besuchszeit: Im Frühling, wenn das einheimische Ko’oko’olau (der Korbblütler Bidens) zahlreich in Gelb blüht.

Webseite: Limahuli Garden

Longwood Garden
Foto: Longwood Gardens

Longwood Gardens, Kennett Square, Pennsylvania

Als langjähriger Wohnsitz des Industriellen Pierre S. du Pont (von der Firma DuPont Company) spiegelt dieser öffentliche Garten westlich von Philadelphia den Geschmack seines Gründers. Mehr als 400 Hektar Garten. Die die jahrhundertealten Bäume haben du Pont inspiriert, das Land zu erhalten. Und ein italienischer Wassergarten, den er selbst entworfen hat. Ein historisches, 1.5 Hektar grosses Konservatorium zeigt viele seiner Lieblingsblumen, Farne und Früchte. Longwood veranstaltet auch Sommerkonzerte und beherbergt eine riesige Konzertorgel mit mehr als 10.000 Pfeifen in einem großen Ballsaal – Musik, das war neben dem Garten eine weitere Leidenschaft von du Pont.

Beste Besuchszeit: Vom April weg mit den Frühjahrsblühern die die Waldböden teppichartig bedecken bis in den Herbst.

Webseite: Longwood Gardens

Topiary-Park Columbus
Foto: The Topiary Park

The Topiary Park, Columbus, Ohio

Geformt aus Eiben, Dutzende von Formschnittgehölzen. bis zu vier Meter hoch, verwandeln diesen knapp drei Hektar großen Park in der Innenstadt in einen lebenden Skulpturengarten. Es war die Idee des lokalen Künstlers James T. Mason, der die Ausstellung im Jahr 1992 erschuf. Das Herzstück ist die Interpretation eines Bildes des französichen Maler Georges Seurat mit dem Titel „Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte“. Es zeigt das geruhsame Miteinaner von Männern, Frauen, Kindern und Tieren. Es ist wohl das einzige Gemälde das aus Pflanzen nachgestellt wurde.

Beste Besuchszeit: Eigentlich immer. Denn auch der Winter hat dort durchaus seinen Reiz mit den, für den Fall das, schneebedeckten Figuren.

Webseite: The Topiary Park

Portland Japanischer Garten
Foto; Portland Japanese Garden

Japanischer Garten, Portland, Oregon

In Anlehnung an buddhistische, shintoistische und taoistische Philosophien schuf der verstorbene Landschaftsarchitekt Takuma Tono einen Garten, der den Traditionen seiner Heimat Japan treu blieb. Stein, Wasser und Pflanzen harmonieren in den fünf verschiedenen Gärten dieser zwei Hektar großen Oase. Brücken, Pagoden und ein authentisches Teehaus umrahmt von einheimischen und aus Japan importiereten Pflanzen.

Beste Besuchszeit: Im Frühling für die Kirschblüte, im Herbst für das Farbenspiel der Blätter. Aber ein japanischer Garten hat immer Saison wenn man sich darin zu verlieren weiss.

Webseite: Portland Japanese Garden

New York Botanischer Garten
Foto: Botanical Garden of New York

Botanischer Garten New York, New York City

Diese nationalhistorische Sehenswürdigkeit (gegründet 1891) erstreckt sich über hundert Hektar in der Bronx und beheimatet mehr als eine Million Pflanzen und eine Vielzahl an historischen Gebäuden, darunter ein Wintergarten aus dem Jahr 1902. Die 50 verschiedenen Bereiche umfassen einen Rosengarten mit 4.000 Pflanzen, eine jahrhundertealte Sammlung von Koniferen und einen zwanzig Hektar großen, ursprünglich gewachsenen Laubwald – der größte zusammenhängende Bereich dieser Art der in New York Strassenschluchten existiert. .

Beste Besuchszeit: Abgesehen von den Saisonhighlights wie die Narzissenblüte oder den Indian Summer in New York hat für den Interessierten ein botanischer Garten immer etwas zu bieten.

Webseite: New York Botanical Garden

Magnolia Plantation Garden
Foto: Magnolia Plantation & Gardens

Magnolia Plantation & Gardens, Charleston, South Carolina

Einige Bereiche dieses in Familienbesitz befindlichen Gartens sind seit mehr als 300 Jahren unverändert und zeugen von dem Übergang von Plantagen auf denen Sklaven beschäftigt waren zu einer Touristenattraktion. Das romantische Design der Gärten lädt zum Verweilen ein, den Alltag hinter sich zu lassen. Es ist eine Welt voller von Azaleen gesäumter Wege, weitläufiger Eichenhaine und Zypressensümpfen. Gerade die letzteren werden von Alligatoren und Reihern bewohnt.

Beste Besuchszeit: Von Mitte Januar bis Mitte März für die Kamelienblüte, ab Ende März bis Anfang April für abertausende blühende Azaleen.

Webseite: Magnolia Plantatation and Gardens

Missouri Botanical Garden, St. Louis
Foto: Botanischer Garten Missouri

Missouri Botanischer Garten, St. Louis, Missouri

Im Missouri Botanischen Garten in St.Louis ist die grösste Orchideensammlung der Staaten zu bewundern. Die ersten Exemplare gab es dort bereits 1876 zu sehen. Der Garten beheimatet nun mehr als 3.000 Orchideenarten. Eine schier unerschöpfliche Auswahl an Farben und Blütenformen. Andere bemerkenswerte Ausstellungen umfassen mehr als 700 Arten von Narzissen, eine grosse Auswahl an Taglilien und ein tropisches Paradies im kultigen Klimatron-Konservatorium, einer 50 Meter breiten, klimatisierten Kuppel aus dem Jahr 1960.

Beste Besuchszeit: Im Februar und März besteht die einzige Möglichkeit, die vollständige Orchideenausstellung zu bewundern. Der Blütehöhepunkt im Park ist von März bis Mai.

Webseite: Missouri Botanical Garden

Asticou Azalea Garden
Foto: Asticou Azalea Garden

Asticou Azalea Garden, Mount Desert Island, Maine

Der Azaleen-Garten am Eingang des Acadia-Nationalparks im japanischen Gartenstil ist eine gelungene Mischung aus Ost und West. Einheimische Azaleen wachsen zusammen mit verwandten Arten aus den Bergregionen Japans, während ein Bereich aus geharktem Sand und Steinen – der an einen traditionellen Zen-Garten erinnert – den Lauf eines Flusses widerspiegelt, der sich durch das Anwesen zum ruhigen Asticou-Teich windet. Der Garten wurde von Charles K. Savage gegründet und ist seit mehr als einem halben Jahrhundert ein fester Bestandteil der Insel.

Beste Besuchszeit: Ende Mai bis Juni um die abertausenden Azaleen und Rhododendren zu bestaunen. Im August bietet sich ein ruhiges Bild mit den blühenden Seerosen gefolgt vom nuancenreichen Farbenspiel des Herbstes.

Webseite: Asticou Azalea Garden

Desert Botanical Garden
Foto: Desert Botanical Garden dbg

Desert Botanical Garden, Phoenix

Trennen Sie sich von der Vorstellung der öden Wüste und lassen Sie sich auf über 55 Hektar Wüstengarten vom Gegenteil überzeugen. Hier gedeihen links und rechts der gepflasterten Wege Pflanzen, die für das trockene Klima der Sonorawüste und anderer Wüstengebiete charakteristisch sind. Darunter eine große Auswahl an Agaven, Kakteen und anderen Sukkulenten. Eine fast einen Hektar große Wildblumenausstellung versetzt das Areal jeden Frühling in einen Farbenrausch begleitet von lebhaftem Schmetterlingsflug in einem überdachten Pavillon.

Beste Besuchszeit: Im März und April, um den Höhepunkt der Wildblumenblüte zu erleben, unter anderem die Wüsenlupine und den mexikanischen Mohn.

Webseite: Desert Botanical Garden

Botanischer Garten Chicago
Foto: Chicago Botanical Garden

Botanischer Garten Chicago

Fast 200 Bonsais, Ahorn, Magnolien und andere Arten – darunter unbezahlbare Exemplare, die vom Bonsai-Meister Susumu Nakamura kultiviert werden – bilden eine der besten öffentlichen Ausstellungen dieser alten japanischen Gartenkunst. Der 155 Hektar grosse Garten umfasst neun Inseln und gut acht Kilometer des Seeufers vom Lake Michigan gehören auch dazu. Ein lokal ausgerichteter Obst- und Gemüsegarten, ein 40 Hektar mächtiger einheimischer Eichenwald und ein klassischer englischer, von Mauern eingerahmter Garten laden zum Verweilen und Bewundern ein.

Beste Besuchszeit: Ende April bis Anfang November für Bonsai-Ausstellung, bevor die kleinen Kunstwerke wieder das Winterquartier beziehen.

Webseite:  Chicago Botanic Garden

Bloedel Reserve Garden
Foto: Bloedel Reserve

The Bloedel Reserve, Bainbridge Island, Washington

1951 kauften Virginia and Prentice Bloedeldas Anwesen was zum heutigen Bloedel Reserve führte. Mit der Hilfe bekannter Landschaftsarchitekten und Designern fügte er verschiedene Landschaftselemente zu einem Ganzen zusammen. Dabei hatte er immer den Umweltgedanken im Vordergrund. Zum Beispiel baute er Wasserelemente nur dort wo auch Grundwasser verfügbar war. Er war seiner Zeit voraus im Denken an den therapeutischen Nutzen der Natur. 1988 wurde das 60 Hektar grosse Bloedel Reserve der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Bloedel-Reservat ist ein erlebnisreicher öffentlicher Garten und ein Waldreservat, eine Mischung aus Wäldern, Wiesen und Landschaftsgärten.  Es ein Ort, um in die Natur einzutauchen.

Beste Besuchszeit: Der Frühling, um das Erwachen der Natur hautnah mitzuerleben.

Webseite: Bloedel Reserve

Fairchild Tropical Garden
Foto: Fairchild Garden

Fairchild Tropischer Botanischer Garten, Coral Gables, Florida

Diese Oase, nur gut 15 km von der Innenstadt von Miami, bietet mehr als 3.400 tropische Arten. Der Gründer David Fairchild hat in seinem weltweiten Bestreben zur Sammlung von Nutzpflanzen eine reiches Sammelsurium zusammengetragen. Mit der Hilfe des bekannten Landschaftsarchitekten William Lyman Phillips eröffnete Fairchild 1938 den 34 Hektar großen Garten. Heute beherbergt der Garten eine der weltweit führenden Sammlungen von Palmen und Palmfarnen sowie ein umfangreiches Repertoire an tropischen Früchten wie Mangosteen, Durian und vielen anderen.

Beste Besuchszeit: Der Winter und im Frühling für kühleres Wetter. Aber natürlich auch im Sommer, wer hitze- und mückenerprobt ist.

Webseite: Fairchild Garden       Anmerkung: Die Webseite ist aktuell nicht erreichbar.

2 Kommentare

  1. Ja, der Desert Botanical Garden in Phoenix scheint wirklich etwas ganz Besonders zu sein. Hat mich auch gleich fasziniert. Wer weiss, vielleicht klappts ja noch.

  2. Tolle Bilder, da packt einen doch gleich das Reisefieber. Würde man nur das Bild von Biltmore sehen, würde man das in Frankreich oder Belgien vermuten. Botanische Gärten besuchen wir eigentlich immer, wenn es irgendwo einen hat. Jeder war bisher einen Besuch wert. Der in Phoenix scheint was ganz Besonderes zu sein. Ich war mal in der Nähe, hatte den aber leider nicht auf dem Radar. Wie schade.

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