Eremurus – Steppenkerzen im Garten

Eremurus gelb

Steppenkerzen sind stattliche Stauden, mit wirkungsvoller Blüte. Allerdings brauchen diese Himmelsstürmer bestimmte Voraussetzungen um ihre volle Pracht zu entwickeln. Beachtet man diese Punkte, kann man mit Steppenkerzen in Kombination mit anderen Stauden stimmungsvolle Pflanzenbilder realisieren.

Himalaya Steppenkerze

Die natürliche Heimat der Gattung Eremurus (Unterfamilie Asphodeloideae) sind die kalten Hochebenen Zentral- und Westasiens. Sie erwachsen aus spinnenartigen, fleischigen Rhizomen. Die Laubblätter stehen an der Basis in Büscheln, der Blütenstand ist ohne Blätter und wird mitunter sehr hoch.  Insbesondere diese Eigenschaft ist dafür verantwortlich, dass einige Arten den Weg in unsere Gärten gefunden haben. Die Blüten öffnen sich von unten nach oben und bilden am Ende eine dreiteilige Frucht.

Steppenkerzen – Arten und Sorten

  1. Eremurus himalaicus – Himalaya-Steppenkerze

Wie der Name schon verrät, eine Steppenkerze aus dem Himalaya. Bereits anfangs des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Sorten dieser sehr robusten Pflanze nach Europa. Die Himalaya-Steppenkerze zeigt sich schon früh im Jahr und entfaltet ihre volle Pracht Ende Mai/Juni mit einem Blütenstand von 120 cm bis zu 180 cm. Die weisse Blütenkerze wird in ihrer Wirkung verstärkt, reckt sie sich vor einem dunklem Hintergrund in die Höhe.

2. Eremurus robustus – Riesensteppenkerze

Der Titan unter den Steppenkerzen. Mit Blutenstängeln bis zu 250 cm und einem Blütenbesatz bis zu 150 cm eine imposante Erscheinung im Garten. Die Blütenfarbe zeigt sich in blassem Rosa, im Abblühen zu weiss verblassend. Die Blütezeit sind die Monate Juli/Juli. Durch die Höhe der Blütenkerze auch ein idealer Begleiter für Strauchrosen, farblich abgestimmt. Diese hohe Steppenkerze wird auch gerne von der derselben Art begleitet, namentlich Eremurus himalaicus und Eremurus x isabellinus „Cleopatra“. Ein stimmungsvolles Trio.

3. Eremerus × isabellinus

Diese Hybride entstand aus einer Kreuzung von E.olgae und E. stenophyllus. Die erste erfolgreiche Züchtung wurde von Sir M. Foster in England durchgeführt. Diese Shelford-Hybriden und die Beginn der 50er Jahre entstandenen Ruiter-Hybriden (benannt nach der Fa. Ruiter in den Niederlanden) sind die am weit verbreitesten am Markt und umfassen um die zwanzig Varianten. Die bekanntesten hiervon sind die Sorten „Romance“, „Cleopatra“, „Moneymaker“ und „Pinokkio“.

Wie pflanze ich eine Steppenkerze?

Die fleischigen Rhizome der Steppenkerze

Die im Handel erhältlichen spinnenartigen, fleischigen Rhizome der Steppenkerze sind im bereits blühfähigen Alter. Aus Samen gezogen, können gut und gerne fünf Jahre vergehen bis sich die erste Blüte gen Himmel streckt. Ein Rhizom ergibt eine Blüte. Die Pflanzzeit ist der Herbst, das beginnt ab September und kann sich bis in den November ziehen. Als Pflanztiefe sind ca. 10-15 cm ideal, tiefer sollte das „Auge“ nicht liegen. Der wichtigste Punkt allerdings ist ein guter Wasserabzug! Stehende Nässe, fortwährende Feuchtigkeit wird das Rhizom sicher zum Absterben bringen. Bei schweren, bindigen Böden wird das Pflanzloch ruhig auf eine Tiefe von 30-50 cm ausgehoben und mit durchlässigem Material, wie sandigem Kies befüllt. Die letzten 15-20 cm bildet eine Schicht aus nahrhafter Gartenerde, die auch mit reifem Kompost durchmischt sein kann. Der Drang zum Himmel benötigt viel Kraft und aus diesem Grunde sollte die Steppenkerze im Laufe ihres Lebens regelmässig Nährstoffe in Form von Dünger erhalten. Der Standort soll sonnig und warm sein, und am besten etwas windgeschützt um ein Abknicken des Blütenstängels zu vermeiden. An exponierten Lagen sollte der Stängel zur Sicherheit angebunden werden. Bei Spätfrostgefahr und bereits erfolgtem Wachstumsbeginn den neuen Trieb abdecken! Am einfachsten mit Vlies.

Eremurus
Eremurus „Cleopatra“ in Kombiantion mit Schafgarbe Bild: BBC Garden

Gut zu wissen

Wie bei den Geophyten üblich, beginnt das Laub mit dem Abblühen einzuziehen und wird unschön. Darum sollte die Steppenkerze in einen Verbund mit anderen Stauden gepflanzt werden, damit schliesslich nur die imposante Blütenkerze zu sehen ist. Als Pflanzpartner hierzu eignen sich hervorragend folgende Stauden: die Pfingstrose, orientalischer Mohn, Bart-Iris. Sehr schön dazu auch: die Schafgarbe und Veronicasturm, der Kandelaber-Ehrenpreis sowie der Frauenmantel. Ebenfalls eine spannende Kombination ist die Steppenkerze im Rosenbeet in Begleitung von Ziergräsern.

Die Samenstände der Steppenkerze müssen nicht zwingend nach dem Abblühen abgeschnitten werden. Sie bilden eine Zierde und zudem ergibt sich die Möglichkeit zur Selbstaussaat. Allerdings ist hierfür etwas Geduld gefragt, denn, wie bereits oben erwähnt, vergehen Jahre bis zur Blühfähigkeit.

 

 

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