Ambrosia-Blattkäfer – der Heilsbringer ?

Ambrosiablattkäfer
Der Ambrosiablattkäfer ist ein natürlicher Gegenspieler der Ambrosia.

An über 150 Fundstellen im Tessin, in Italien und Frankreich beobachten Prof. Müller-Schärer und Dr. Suzanne Lommen die Aktivitäten des Käfers. Überprüft wird unter anderem ob der Käfer ansässig ist und wie effektiv er auf die Ambrosia-Bestände einwirkt. Es konnte nachgewiesen werden, das das Insekt an einigen Standorten dazu in der Lage ist die Bestände des allergenen Neophyten komplett zu vernichten. Der Ophraella communa gilt in China bereits seit längerem als wirkungsvoller Gegenspieler der Ambrosia.

Es wird angenommen das der Käfer über den internationalen Flughafen Mailand-Malpensa nach Norditalien und weiter in die südliche Schweiz eingeschleppt wurde. Ob der Käfer wirklich ein Segen für die allergiegeplagten Menschen sein wird, müssen die Forschungen zeigen. Sollte das Insekt auch Appetit auf andere Pflanzen zeigen ( als Beispiel wird die Sonnenblume angeführt ) wird der Heilsbringer ganz schnell zum Fluch.

An der Universität Freiburg wird nun das Ziel verfolgt, den Ophraella communa zur Erforschung in einen Quarantäneraum zu bringen und das Wirtsverhalten zu ergründen. Zusammen mit Aerobiologen und Allergologen soll zudem vor Ort an den Käferstandorten der Pollengehalt an Ambrosiapollen bestimmt und beobachtet werden. Somit kann nachgewiesen werden, ob in den Regionen mit Käferbesatz die Pollendichte abnimmt. Erste Erfolge sollen im Tessin und in Norditalien bereits bestätigt sein.

Die Beifuss-Ambrosie als sich stark ausbreitender Neubürger in der Pflanzenwelt hat eine starke allergene Wirkung auf Menschen und auch in Kulturen wie Mais gilt das Kraut als zu den Nutzpflanzen in Konkurrenz stehende Spontanvegetation. Sollte der Ambrosia-Blattkäfer tatsächlich in der Lage sein die Bestände wirkungsvoll einzudämmen wäre seine ungewollte Einbürgerung ein Segen vor allem für Allergiker.
Es darf aber nicht vergessen werden das es sich ebenfalls um einen Neophyten handelt und seine Wirkung auf die belebte Umwelt erst noch erforscht werden muss. Besonders das Verhalten gegenüber Pflanzen aus der Helianthus-Familie bedarf genauer Untersuchung.

Die Universität Freiburg unter der Leitung von Prof. Heinz Müller-Schärer, Departement für Biologie, Bereich Ökologie und Evolution ( Tel.026 300 88 35, 079 787 35 71, heinz.mueller@unifr.ch ) hat sich all dieser Fragen angenommen und man kann auf Ergebnisse gespannt sein.

Fundorte des Ophraella communa

verteilung

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