“Die Arbeit begann mehr zufällig, als ich und ein Student merkten, dass Blattläuse starben oder krank wurden, wenn sie auf eine virusbefallene Pflanze beschränkt wurden.“ bemerkte Dr. John Carr zu diesem Thema.
Blattläuse als den Pflanzensaft saugende Insekten sind die Hauptüberträger von pflanzlichen Viruskrankheiten. Und natürlich liegt es im Interesse der Viren sich möglichst effizient auf grössere Bestände auszubreiten. Da Blattläuse aber die Wirtspflanze, solange sie Nahrung liefert, nicht verlassen, greift der Virus aktiv in die Biochemie der Pflanze ein. Der so manipulierte Organismus ändert Duft und Geschmack um für die saugenden Blattläuse unattraktiv zu wirken. Somit soll das Insekt animiert werden, die Pflanze zu verlassen und sich eine neue Nahrungsquelle zu erschliessen. Und nun mit dem Virus im Gepäck für weitere Infektionen sorgen.
In Versuchen mit dem Gurkenmosaikvirus an Arabidopsis thaliana (Gänserauke) konnte nachgewiesen werden das der Virus eine gezielte Aktion auf das Immunsystem und die Biochemie der Pflanze richtete. Die Versuchspflanzen waren nicht mehr in der Lage weder die Viren noch die Blattläuse zu bekämpfen. Weitere Versuche zielen nun darauf ab, „Lockpflanzen“ für die Blattläuse zu entwickeln welche die Verbreitung der Viren sowie der Läuse einschränken sollen.