0.3 C
Zürich
Mittwoch, November 19, 2025

Üppiges Wachstum und tolle Blüten: Diese Kletterpflanzen eignen sich für den Balkon

Balkon im Dschungel-Look: Kletterpflanzen spenden Schatten und schaffen ein angenehmes Klima. Viele Ranker gedeihen prächtig in Kübeln und Kästen und wachsen vor allem in die Höhe anstatt in die Breite. Voraussetzung ist, dass das Gefäß groß genug ist und die Wachstumsbedingungen zu den Bedürfnissen der Pflanzen passen. Denn unter den Kletterpflanzen gibt es von ausgesprochenen Sonnenkindern bis Schattenliebhabern eine große Bandbreite. Kombinieren lassen sich Ranker gut mit Stauden, die ähnliche Licht- und Wasser-Bedürfnisse haben.

Auf dem Balkon ist meist wenig Platz. Um sich dennoch eine grüne Oase zu schaffen, sind Kletterpflanzen eine kluge Wahl. Sie wachsen in der Regel schnell, lassen sich gut mit Rankhilfen in die geeignete Form bringen und nehmen wenig Platz weg. Mit ihnen lässt sich leicht ein grüner Sichtschutz schaffen. Zudem bereichern viele Sorten mit schönen Blüten und einem angenehmen Duft den Sitzplatz im Freien. Im gut sortierten Fachhandel gibt es eine große Auswahl an attraktiven Rankern. Einige davon sind frosthart, sodass sie ganzjährig auf dem Balkon wachsen können, um bei richtiger Pflege mit der Zeit immer üppiger zu werden.

Zu den Klassikern von mehrjährigen Rankpflanzen zählen Kletterrosen (botanisch Rosa). Es gibt inzwischen speziell für den Kübel gezüchtete Sorten, die klein bleiben und sich an einem Gitter auf wenig Fläche prächtig entwickeln. Für langanhaltende Freude sollte der tiefe Kübel ein Volumen von 40 Litern oder mehr haben. Eine dauerhaft gute Kombination zu den duftenden Blüten sind Waldreben (Clematis). Die Pflanze wächst schnellt und entwickelt bis zu 20 Zentimeter große Blüten in Blau, Weiß oder Rosa. Dabei bevorzugt sie wie die Rose einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Unterpflanzung für Rosen bieten sich Begleitstauden an, die ebenfalls viel Sonne und auch mal längere Trockenzeiten vertragen. Dazu zählen unter anderem Thymian (Thymus), Kissenaster (Aster) und Teppich-Storchschnabel (Geranium).

Durch regelmäßigen Schnitt gut im Zaum zu halten: Blauregen (Wisteria) wächst mit einer Rankhilfe schnell zu einem Sichtschutz heran. (Bildnachweis: GMH/BVE)

Der Blauregen oder Glyzinie (Wisteria) besticht ab Mai mit langen, duftenden Blütendolden in Blau oder Weiß. Sie sind auch bei Bienen sehr beliebt. Die natürlicherweise bis zu zehn Meter hohe Schlingpflanze sollte auf dem Balkon wegen ihres üppigen Wachstums regelmäßig beschnitten werden. Als Sichtschutz am Balkongeländer oder an einer Pergola als Balkonüberdachung ist Blauregen eine gute Wahl. Zu beachten ist, dass die Fruchthülsen inklusive Samen giftig sind. Die Kletterpflanze ist winterhart, wie auch Geißblatt oder Jelängerjelieber (Lonicera). Hier geht von den quirlförmigen, gelblichen Blüten ein atemberaubender Duft aus, der sich nachts verstärkt.

Rasantes Wachstum und viele Blüten zeichnet die ursprünglich aus Mexiko stammende Prunkwinde (Ipomoea) aus. Ein interessanter Anblick ist ihre Dreifarbigkeit: Im Aufblühen sind die Blüten rosa, danach färben sie sich blau mit einem leuchtend weißen Schlund. Sie sollten nicht mit Stauden unterpflanzt werden, denn die würden schnell überwuchert. Die Kletterpflanze blüht an einem warmen, sonnigen Standort besonders üppig. Ebenfalls für den Südbalkon gut geeignet ist die Glockenrebe (Cobaea). Ihr rasantes Wuchstempo und der süßliche Duft machen ihren besonderen Charme aus. Ein Blütentraum von Mai bis Oktober ist die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia). Ihren Namen verdankt die Pflanze dem schwarzen Schlund, der von Blütenblättern in Orange, Gelb, Weiß oder Rot umgeben ist. Je nach Standort klettert oder hängt die Pflanze, die nicht winterhart ist.

Ein Blütentraum von Mai bis Oktober ist die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia), die ihren Namen dem schwarzen Schlund verdankt. (Bildnachweis: GMH/BVE)

Die Duftwicke (Lathyrus) ist eine hierzulande seit Jahrhunderten beliebte Zierpflanze, deren schmetterlingsartige Blüten den Balkon von Juni bis September bereichern. Pralle Mittagssonne vertragen diese Pflanzen nicht gut. Wer erst einmal klein anfangen möchte, findet im gut sortierten Fachhandel kleinere Kletterpflanzen für den Balkonkasten. Hier gedeihen unter anderem die essbare Kapuzinerkresse (Tropaeolum) und das Kletterlöwenmaul (Asarina). Eine verlockende Alternative zu attraktiven Blüten sind früchtetragende Rankpflanzen. In entsprechend großen Kübeln lassen sich auf dem Balkon Tafeltrauben (Vitis) und Kiwibeeren (Actinidia) aus eigenem Anbau ernten. Für eine große Auswahl an Kletterpflanzen und eine fachkundige Beratung empfiehlt sich ein Besuch in der Einzelhandelsgärtnerei oder Gartenbaumschule.

QuelleGMH

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr aus dieser Kategorie

Herbstpflege, die summt: Den Garten und Wildbienen fit für den Winter machen

Wenn die Natur im Herbst zur Ruhe kommt, beginnt für Wildbienen eine stille, aber entscheidende Phase. Natürliche Rückzugsräume oder Nisthilfen wie das BeeHome bieten ihnen sichere Winterquartiere im eigenen Garten. Welche einfachen Maßnahmen jetzt den größten Unterschied machen – und wie Gartenbesitzer schon im Herbst die Basis für ein artenreiches Frühjahr legen können – erklärt Biologe Tom Strobl von Wildbiene + Partner.

Frankreich und Italien beklagen enorme Frostschäden

Der Frost von letzter Woche hat Italien und Frankreich hart getroffen. In Italien soll der Frost bis zu 50 Prozent der Früchte verbrannt haben und auch in Frankreich sollen die Rettungsmassnahmen zu spät gekommen sein.

Wie lebenswichtig sind Gemüse-Setzlinge?

Die beliebten Frühlings-Setzlingsmärkte fallen wegen der Corona-Krise aus. Betroffene Jungpflanzengärtnereien suchen deshalb andere Vertriebswege. Grosse Firmen bleiben auf Millionen von Pflanzen sitzen, weil die Behörden den Verkauf von Gemüsesetzlingen in Supermärkten nicht zulassen.

Audiobeiträge

Podcasts zum Thema Pflanzenschutz im Garten der Fachhochschule Weihenstephan1. Der Dickmaulrüssler