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Dienstag, November 4, 2025

Der Schnitt von Beerensträuchern

Die rote und weisse Johannisbeere sowie auch die Stachelbeere tragen sowohl am einjährigen als auch am mehrjährigen Holz. Wobei jedoch gilt, dass die besten Früchten sich jeweils an der einjährigen Rute ausbilden. Die schwarze Johannisbeere hingegen trägt ausschließlich am einjährigen Holz. Damit ergibt sich für den Schnitt die Regel: der jährlich zu erfolgende Rückschnitt hat das Ziel, alte Tragäste gegen junge Bodentriebe zu ersetzen.

Idealerweise besteht ein Beerenstrauch aus 8-12 Trieben. Die Triebe sollten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Als kleine Hilfe kann man die folgende Vorgabe als Richtwert nutzen:

  • 2-3 einjährige Triebe
  • 2-3 zweijährige Triebe
  • 2-3 dreijährige Triebe
  • 2-3 vierjährige Triebe

Das Alter der Triebe ist gut an der Rindenfarbe zu erkennen. Je dunkler der Trieb, desto älter. Für die Seitentriebe an diesen Leittrieben gilt: sie sollten locker am Haupttrieb angeordnet sein, zu dicht stehende oder überflüssige Triebe werden entfernt. So vermeidet man Konkurrenz um gute Wachstumsbedingungen.

Bei jährlichen Rückschnitt ist also darauf zu achten, abgetragene Gerüstäste die älter sind als vier Jahre zu entfernen. Die im Laufe der letzten Vegetationsperiode ausgebildeten Jungruten werden bis aus wenige kräftige entfernt. Der Rückschnitt erfolgt immer nahe an der Basis. Es ist leicht zu erkennen, was die Quintessenz des Schnittes ist: ein stabiles Gleichgewicht an tragenden Trieben.

Bei Stachelbeersorten, die sich anfällig für Mehltau zeigen, kürzt man die Triebe jeweils noch zusätzlich um etwas ein Viertel ein. Damit entfernt man das Winterlager des Pilzes und kann den Befallsdruck mildern.

Brombeeren und Himbeeren

Ebenfalls einen jährlichen Rückschnitt erfahren die Brombeeren. Die schmackhaften Früchte bilden sich an den Seitentrieben der letztjährigen Ruten. Die Seitentriebe der jungen Ruten (die prall-saftig grünen Treibe) werden auf etwa 2-3 Augen eingekürzt. Diese kurzen, seitlichen Triebe bilden die Basis der fruchttragenden Ruten. Alte und abgetragene Fruchtriebe sterben im Winter ab und werden bodennah entfernt.

Bei herbsttragende Himbeeren werden jeweils alle abgetragenen Fruchttriebe an der Basis entfernt. Die Himbeere treibt willig nach und an den neu dem Boden entwachsenen Ruten wächst die nächste Ernte heran. Bei den sommertragenden Himbeeren werden ebenfalls unmittelbar nach dem Abernten die abgetragenen Triebe an der Basis entfernt. Nun lichtet man noch die Jungtriebe aus und lässt alle 10-20 cm kräftige Äste stehen, dazwischen wird ausgelichtet.

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