11 C
Zürich
Sonntag, November 2, 2025

Rhabarber: «Wurzel der Barbaren»

«Wurzel der Barbaren» lässt nichts Gutes verheissen und Rhabarber darf man durchaus als etwas widerspenstig bezeichnen. Tatsächlich sind Teile davon giftig und er verhält sich auch nicht wie das typische Gemüse, das er eigentlich ist. Dafür ist er in der Zubereitung äusserst zahm und hat sich auf dem Dessertbuffet einen Namen gemacht.

Rhabarber ist ein Knöterichgewächs und wird botanisch zum Gemüse gezählt. Der Geschmack von Rhabarber erinnert aber an Apfel und Zitrone und auch in der Zubereitung ähnelt er eher Obst: Den sauren Rhabarber isst man hierzulande vor allem gesüsst im Kuchen, als Kompott, Konfitüre und Auflauf oder er wird zu Saft verarbeitet. Dabei gilt: Je röter das eigentlich rot-grüne Gemüse ist, desto süsser.

In der Zubereitung verhält sich Rhabarber sehr einfach: Die Stangen werden in Stücke zerkleinert und mit etwas Zucker ungefähr 10 Minuten geköchelt. Faserig und sehr harte Stangen sollte man vorher etwas schälen respektive mit einem Messer die harten Fäden lösen und entfernen. Nach dem Kochen lässt sich der Rhabarber leicht weiterverarbeiten und kann sogar für die Zeit ausserhalb der Saison eingefroren werden. So hat man beispielsweise auch im Winter einen ausgiebigen Vitamin-A- und C- sowie Kaliumspender.

Allerdings ist nur der Stängel des Rhabarbers geniessbar – die Blätter enthalten Oxalsäure und sind giftig. Ausserdem darf Rhabarber nicht roh gegessen werden.

Krautige Medizin mit Pflanzenschutz-Effekt

Ursprünglich kommt der Rhabarber aus dem Tibet oder der Mongolei. Heute bekommt man das wuchsfreudige Gemüse während der Saison von April bis Juni aus dem eigenen Garten oder heimischen Anbau. Der Name Rhabarber kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie «Wurzel der Barbaren» respektive ausländische oder fremde (barbarus) Wurzel (rheum). Rhabarber ist als kalorienarmes Gemüse aber nicht nur eine süsse Versuchung, sondern kann auch als Pflanzenschutzmittel dienen. Rhabarbersud wirkt beispielsweise gegen Krautfäule und kann Läuse vertreiben. Ausserdem wurde der verdauungsfördernde Rhabarber bereits vor 4800 Jahren von den Chinesen als Heilmittel verwendet.

QuelleLID

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr aus dieser Kategorie

Haskap-Beeren vom Oberzinggenhof

Fast wie kleine blaue Fläschchen sehen sie aus, die Haskap-Beeren. Sie sind auch bekannt unter den Namen Maibeere, Blaue Heckenkirsche oder Kamtschatka-Heckenkirsche. Der lateinische Name ist Lonicera. Seinen Ursprung hat der Strauch in Sibirien, auf Kamtschatka in Nordostasien und auf den Kurilen in Russland.Die Pflanzen gedeihen auch in unseren Breitengraden sehr gut. Wie auf dem Biohof Oberzinggen in Hellbühl im Kanton Luzern zu beobachten ist.

Ausbreitung des Japankäfers: Neuer Notfallplan tritt in Kraft

Der Japankäfer breitet sich in der Schweiz immer weiter aus. Die Käfer können vor allem in der Landwirtschaft grosse Schäden anrichten und ganze Ernten zerstören. Ein neuer Notfallplan des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) legt fest, wie betroffene Behörden reagieren müssen.

Ausbreitung des Japankäfers: Diesen Sommer ist Vorsicht geboten

Der Japankäfer wurde in der Schweiz erstmals 2017 im Kanton Tessin gesichtet und hat sich inzwischen weiterverbreitet. Dieser Käfer kann insbesondere in der Landwirtschaft erhebliche Schäden anrichten, indem er ganze Ernten zerstört. Daher ruft das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Bevölkerung diesen Sommer zur Vorsicht auf. Denn der Japankäfer könnte unbemerkt in Autos und Züge gelangen, dort als blinder Passagier grosse Strecken zurücklegen und in weiteren Regionen der Schweiz Schaden anrichten.

Neu im Tessin: Die Palmenmotte breitet sich aus

Die Palmenmotte, ein Falter aus Südamerika, wurde in vielen Regionen Südeuropas bereits vor einiger Zeit festgestellt, und ihre Anwesenheit im Tessin wurde diesen Sommer bestätigt. In den betroffenen Gebieten stellt die Palmenmotte eine ernsthafte Bedrohung für viele Palmenarten dar, darunter exotische Zierpalmen sowie die Europäische Zwergpalme (Chamaerops humilis).