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Dienstag, Oktober 14, 2025

Biologische Schädlingsbekämpfung – Thripse

Der Schädling

Thripse auf Blatt

Thripse, Blasenfüsse oder auch Fransenflügler. Verschiedene Namen, eine Eigenschaft: diese 1-3- mm grossen Fluginsekten schädigen Pflanzen durch Anstechen und Aussaugen. Thripse gehören zum Luftplankton und sind durch Windverbreitung rund um den Globus zu finden. In Mitteleuropa gibt es schätzungweise 400 Arten, weltweit 5500, so die Angaben auf Wikipedia. Die Blasenfüsse stechen die pflanzliche Zelle an und saugen den Saft aus. Die geschädigte Zelle füllt sich mit Luft und wird dadurch hell und silbrig. Somit entsteht der typische Bleiglanz auf den Blättern. Daran lässt sich Thripsbefall relativ leicht identiifizieren; auch verraten sich die Insekten durch Anwesenheit auf der Blattunterseite und durch die kleinen, schwarzen Kothäufchen. Im Freiland sind Blasenfüsse vorwiegend Sommerschädlinge, bedingt durch ihre Vorliebe für warme Temperaturen und trockene Luftverhältnisse.

Die Nützlinge

1.Die Raubmilbe – Amblyseius barkeri/cucumeris
Raubmilbe frisst Thrips

Diese beiden Raubmilbenarten sind einsetzbar gegen Thripse und gegen Weichhautmilben. Im Handel werden diese beiden Arten zusammen ausgeliefert. Ein frühzeitiger Einsatz ist anzuraten um rechtzeitig ein starke Population aufzubauen. Die Einsatztemperaturen dürfen nicht zu niedrig sein, über 18 Grad mit relativ hoher Luftfeuchte. Als Einschränkung hinsichtlich der Verwendung muss ergänzt werden, dass diese Raubmilben ausgewachsene Blütenthripse nicht überwältigen können. Diese sind schlicht zu wehrhaft für die kleineren Raubmilben.

2.Die Raubwanze – Orius majusculus
Raubwanze

Ein anderes Kaliber ist da schon die Raub- oder auch Blumenwanze. Dieser Predator erbeutet eine Vielzahl von Schadinsekten und er ist der einzige Nützling der alle Thripsarten ( die ausgewachsene Larve sowie das adulte Insekt ) attackiert. Zum Beutespektrum gehören auch Blattläuse, Spinnmilben oder die Weisse Fliege. Die Entwicklung vom Ei zum fertigen Insekt nimmt etwa 3 Wochen in Anspruch, je nach Temperatur. Raubwanzen beginnen ihre Diapause ( Entwicklungsruhe ) mit kürzer werdenden Tagen. Somit kommt ein Einsatz nur in den Monaten März-August in Betracht.

3.Der Raubthrips – Franklinothrips vespiformis
Raubthrips

Dieser räuberische Thrips ist 2-3 mm gross, schwarz/dunkelbraun mit einem artypischen weissem Band am Grunde des Abdomens. Dieses Insekt ähnelt im Aussehen einer Ameise. Die Larven sind auffallend hellrot. Franklinothrips ist bei Temperaturen über 18 Grad am aktivsten. Obwohl dieses Insekt in keine Diapause tritt ist es im Winter weniger effektiv in der Bekämpfung seiner Artgenossen.

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